Audi Stiftung für Umwelt unterstützt den Erhalt der Streuobstwiesen in Neckarsulm

Die Streuobstbestände in Neckarsulm sind ein wertvolles Kulturgut, das durch das Projekt „Streuobst gemeinsam erhalten und gestalten“ (Steg:Geo) nachhaltig geschützt und gefördert wird. Initiiert von der Audi Stiftung für Umwelt, arbeiten die Pädagogische Hochschule Heidelberg, die Stadt Neckarsulm und Audi-Auszubildende gemeinsam daran, die Biodiversität der Region zu bewahren.

16.06.2025 — Lesezeit: 4 min

Ein Mann lässt bei sonnigem Wetter eine Drohne über einer grünen Wiese mit Obstbäumen und Baukran im Hintergrund fliegen.

Beim offiziellen Projektstart im Sommer 2024 betonten Oberbürgermeister Steffen Hertwig und Audi-Werkleiter Fred Schulze die Bedeutung der Streuobstwiesen für die Region und hoben das Engagement aller Partner hervor. Mit innovativen Technologien wie Drohnen und Satellitendaten analysieren Wissenschaftler der Hochschule den Zustand und die Vitalität der Obstbäume, um mögliche Krankheitsbefälle frühzeitig zu erkennen.

Nach ersten Drohnenbefliegungen im Sommer wurden die Bilddaten basierend auf dem sogenannten Structure-from-Motion-Verfahren (SfM) aufbereitet. In dem Zuge wurden genaue, entzerrte Kartenbilder (Orthomosaike), digitale Geländemodelle und Vegetationsindizes berechnet. Zusätzlich ermöglicht das Real-Time-Kinematic-Modul in der Drohne eine zentimetergenaue Erfassung der Standorte der Bäume. Durch diese Daten verknüpft mit einer Baumansprache am Boden erhält jeder Baum eine eigene Identifikationsnummer. Auf Basis der Einzelbaumerkennung kann eine präzise Zustandsaufnahme, Überwachung und Pflege erfolgen.

Neckarsulmer Audi-Auszubildende unterstützen das Projekt aktiv und lernen dabei den Einsatz moderner Methoden zur Überwachung und Pflege der Streuobstbäume kennen. Diese praktische Erfahrung sensibilisiert sie für den Schutz wertvoller Kulturlandschaften und begeistert sie für das Thema Nachhaltigkeit – auch über ihre Ausbildung hinaus.

Gruppe fröhlicher Menschen mit Äpfeln in der Hand steht und hockt unter Bäumen auf einer grünen Wiese für ein gemeinsames Foto.

Im Februar 2025 hat sich eine Azubi-Gruppe im Rahmen eines Projekttags im Baumschnitt geübt.  Dank der fachkundigen Einführung in die Schnittwerkzeuge und die korrekte Schnittposition durch Günter Glaser, stellvertretender Amtsleiter Bauhof, waren sie bestens vorbereitet, um ihre neuen Fähigkeiten im Feld zu testen – mit Erfolg, wie man auf den Bildern sehen kann! Gestern nahmen auch der Neckarsulmer Werkleiter Fred Schulze und sein Werkmanagementkreis an einem Baumschnittkurs teil. Dabei bekamen beide Gruppen spannende Einblicke in die ökologische Bedeutung von Streuobstwiesen sowie in das Pflanzen, Schneiden und Pflegen von Bäumen, um deren Gesundheit zu erhalten.

Ziel des Baumschnitts ist es, eine optimale Baumkrone zu formen und eine frühe, ständige Fruchtbarkeit zu gewährleisten. Dabei spielt die Pflege von Streuobstwiesen eine wichtige Rolle. Diese Wiesen sind ein prägender Landschaftsbestandteil in Baden-Württemberg, weswegen sie 2021 von der UNESCO-Kommission als „Immaterielles Kulturerbe“ ausgezeichnet wurden. Sie bieten nicht nur schmackhaftes, regionales Obst, sondern auch einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Vögel, Fledermäuse, Igel, Insekten und Spinnen finden hier ein Zuhause und tragen zur ökologischen Vielfalt bei.

Gruppe von 20 Personen steht auf einer Streuobstwiese neben einer Infotafel und blickt gemeinsam in die Kamera.