Moorschutz ist Klimaschutz – Machbarkeitsstudie „CO₂-regio“

Moorschutz ist aktiver Klimaschutz, denn Moore speichern sehr viel CO₂ und andere klimaschädliche Treibhausgase. Außerdem sind Moore einzigartige Ökosysteme für viele Pflanzen- und Tierarten und somit wichtig für den Erhalt der Artenvielfalt. Die Audi Stiftung für Umwelt unterstützt daher finanziell eine Studie zum Thema Wiederaufbau und Schutz des Moorkörpers, die Machbarkeitsstudie „CO₂-regio“, die einen Maßnahmenkatalog entwickelt, der Landwirten mit Flächen in Moorgebieten wirtschaftlich attraktive, alternative Nutzungsmöglichkeiten aufzeigen soll.

22.05.2021 Lesezeit: 1 min

Bereits über 90 Prozent der Moore in Deutschland sind entwässert, dreiviertel der Flächen werden land- oder forstwirtschaftlich genutzt. Durch den Verlust der Moorgebiete werden die großen Mengen an gespeicherten Treibhausgasen wieder freigesetzt. Der Erhalt und die Wiedervernässung von Mooren sind ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den Klimawandel.

Deshalb unterstützt die Audi Stiftung für Umwelt finanziell eine Machbarkeitsstudie, die auf die Schaffung eines CO₂-Ausgleichsmechanismus durch die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe und alternativer Nutzungsmöglichkeiten abzielt. Die „CO₂-regio“-Studie untersucht unter anderem Möglichkeiten des Moorkörperaufbaus und –erhalts durch eine innovative landwirtschaftliche Nutzung von Versuchsflächen und möchte deren Wirtschaftlichkeit darstellen. Wissenschaftlich begleitet sollen verschiedene Maßnahmen untereinander und mit der konventionellen Landwirtschaft verglichen werden, damit den Landwirten die alternative Nutzung ihrer Flächen im Sinne des Moorschutzes aufgezeigt und finanziell ermöglicht werden kann.

Die Studie „CO₂-regio“ läuft über zwei Jahre und wird über das LEADER-Programm der EU gefördert und durch die beteiligten Landkreise und Kommunen im Umfeld des Audi Standorts Ingolstadt unterstützt. Moorschutz kann durch verschiedene Maßnahmen verwirklicht werden wie Renaturierung, Anbau von Paludikulturen, moorschonende Weide- oder Landwirtschaft, sowie eine alternative Nutzung der Moorflächen für Photovoltaik. Letztlich soll eine Potenzialkarte entstehen, welche Flächen für welche Nutzungsmethode am besten geeignet sind. Ein Maßnahmenkatalog soll die verschiedenen Möglichkeiten der Klimaschutzmaßnahmen Humusaufbau, Aufforstung-, sowie im Moorkörperschutz und -aufbau nach wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Gegebenheiten bewerten.

Außerdem soll eine CO₂-Bilanzierung erfolgen und entsprechend potenziell geeignete Flächen identifiziert werden. Die Einführung eines regionalen Ausgleichsmechanismus soll geschaffen werden in Form von Zertifikaten, die zur Kompensation unvermeidbarer CO₂-Emissionen erworben werden können und deren Erlös die Landwirte erhalten. Desweiteren sollen Produzenten und Verbraucher durch eine Kreislaufwirtschaft vernetzt werden, sodass potenzielle Produkte den Weg in den Markt finden können. Alle Akteure der Studie stehen in regelmäßigem Austausch und durch eine transparente Öffentlichkeitsarbeit werden Interessenten mit einbezogen.