Mobile Nutzung von Second-Life-Batterien

Was für andere nur Elektroschrott ist, ist für den Projektpartner der Audi Stiftung für Umwelt, das Start-up „Nunam“, eine wertvolle Ressource: Lithium-Ionen-Zellen aus ausrangierten Laptopakkus oder nicht mehr verwendete Batteriemodule aus Elektrofahrzeugen. Das deutsch-indische Start-up entwickelt jetzt unter der Leitung des Co-Gründers, Prodip Chatterjee, eine mobile Anwendung.

18.11.2022 Lesezeit: 1 min

In einer ersten Projektphase wurden die Stromspeicher auf Basis von alten Laptop-Akkus von Nunam an Gemüsehändler in Indien weitergegeben. Diese profitierten davon, indem sie mit Hilfe der Speicher Niedrigstromverbraucher wie zum Beispiel Smartphones oder Lampen mit Strom versorgen konnten. Das ermöglichte es ihnen, ihre Warenstände auf dem Markt auch bei Dunkelheit oder abends offen zu halten und so mehr wirtschaftliche Autonomie zu erlangen. In einem nächsten Schritt entwickelte und erprobte Nunam mit der Audi Stiftung für Umwelt größere und leistungsfähigere stationäre Stromspeicher auf Basis von gebrauchten Audi e-tron-Battriemodulen aus Testfahrzeugen. Diese wurden beispielsweise erfolgreich zur Beleuchtung ganzer Straßenzüge in Indien oder zur unterbrechungsfreien Stromversorgung in sogenannten Community Centern eingesetzt.

Die gebrauchten e-tron-Module wurden durch diese Anwendungsfälle noch nicht wirklich herausgefordert – sie können noch deutlich mehr. Daher entwickelt Nunam nun in einem nächsten Schritt eine mobile Anwendung dieser Second-Life-Stromspeicher. Einerseits werden jetzt Rikschas elektrifiziert und andererseits Ladestationen für ebendiese Rikschas gebaut, die es ermöglichen, grünen Solarstrom zwischenzuspeichern, wenn die Rikschas tagsüber unterwegs sind.

Mit den sogenannten E-Rikschas ermöglicht Nunam nachhaltige und grüne Mobilität in Indien. Sie tragen beispielsweise dazu bei, Abgasemissionen und damit Smog in den Städten zu verringern. Außerdem begründet sich ihre Nachhaltigkeit auf ihren Antrieb: den von Nunam gebauten Stromspeicher aus gebrauchten Batteriemodulen von Audi e-trons. So werden die Batteriemodule, die vielleicht nicht mehr ihrem ursprünglichen Anwendungszweck in einem Audi e-tron vollumfänglich genügen, zweitverwendet. In der Regel ist deren Leistungsfähigkeit aber noch absolut ausreichend, um kleinere und leichtere Gefährte wie zum Beispiel E-Rikschas über kürzere Distanzen anzutreiben.

Daneben baut Nunam auch weiterhin stationäre Stromspeicher aus gebrauchten Batteriemodulen, mit denen die E-Rikschas geladen werden können. Diese Stromspeicher sind mit Solarpanelen verbunden, die grünen Sonnenstrom produzieren und zwischenspeichern bis die E-Rikscha aufgeladen werden muss. Dieses Prinzip bietet sich besonders in Indien an, da dort die globale Sonnenstrahlung deutlich höher ist als in Deutschland. Folglich gibt es mehr Sonnenstrom, der wiederum von den Stromspeichern aufgenommen werden kann.

Die Idee, aus Second-Life-Komponenten eine E-Rikscha zu bauen, begeisterte die Azubis verschiedener technischer Berufe der AUDI AG. Daraufhin hat sich kurzerhand eine Gruppe von 14 Azubis am Standort Neckarsulm zusammengetan und mit Unterstützung ihres Ausbildungsleiters Timo Engler ein Showcar gebaut, in dem neben den Batteriemodulen noch einige andere Second-Life-Bauteile aus Audi-Modellen wiederverwendet wurden.

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Ihr Audi Stiftung für Umwelt Team