Plastik aus dem Meer holen: Audi Umweltstiftung kooperiert mit Clear Rivers

Litter Trap im Hafen von Brüssel
Gemeinsam mit Audi Brussels und dem Hafen von Brüssel haben die Audi Stiftung für Umwelt und ihr Projektpartner Clear Rivers im März 2019 eine Litter Trap im Charleroi Kanal in Brüssel installiert.
Ein Kubikmeter Plastikabfall pro Monat
Die Plastik-Falle ist ein speziell entwickeltes Auffangbecken, das so konstruiert wurde, dass im Wasser treibender Müll in ein Netz gespült wird, wo Rückhalte-Vorrichtungen ein erneutes Ausschwemmen verhindern. Eine Art Meeresstaubsauger. Auf diese Weise wird dafür gesorgt, dass kein Plastik über den Kanal ins offene Meer gelangt. Nach der dauerhaften Installierung im Hafen von Brüssel wird das Auffangbecken zweimal wöchentlich entleert. Durchschnittlich beträgt die gesammelte Müll-Menge einen Kubikmeter pro Monat.
Gewonnener Abfall dient innovativem Zweck
Die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll ist ein weltweites Problem. Gemeinsam mit Clear Rivers will die Audi Stiftung für Umwelt zur Lösung beitragen. Auffangbecken in Flüssen und Häfen sollen verhindern, dass Plastikmüll überhaupt ins Meer gelangt. Mehr als 98 Prozent des Abfalls schwimmt im ersten Meter unterhalb der Wasseroberfläche, der größte Teil davon sogar im ersten halben Meter. Das macht es möglich, den Müll mittels Netzen zu sammeln. Rückfangbecken verhindern, dass dieser bei Wellengang wieder aus dem Auffangbecken geschwemmt wird. Den so gewonnenen Abfall führen die Projektpartner anschließend einem innovativen, neuen Zweck zu. Mittels verschiedener Techniken, darunter Pressen, Schweißen und 3D-Druck, stellen sie hexagonale Plastikinseln her. Diese sollen den Lebensraum der Anwohner sowie der Fische und anderer Wasserbewohner im Fluss nachhaltig verbessern.

Recycled Park Rotterdam – ein Pilotprojekt
Den ersten ‚Floating Park‘ aus Plastikmüll haben Rüdiger Recknagel, Geschäftsführer der Audi-Umweltstiftung, und Ramon Knoester, Gründer von Clear Rivers, im Juli 2018 am Hafenbecken in Rotterdam im Beisein einer Auswahl der wichtigsten Projektpartner eröffnet. „Wir wollen neue Techniken wie diese nutzen, um unsere Umwelt lebenswerter zu gestalten“, sagt Recknagel. „Das Wiederverwerten von Plastikmüll entspricht genau unseren Stiftungszielen. Wir engagieren uns für eine lebenswerte Zukunft für Menschen, Tiere und Pflanzen.“

Plastikinsel als Nährboden für Pflanzen und Bäume
Die Plastikinsel-Landschaft in Rotterdam hat eine Gesamtfläche von 140 Quadratmetern. Bei der Installation wurden jeweils 5 Quadratmeter große Plastikinseln miteinander verbunden und bepflanzt. Die Begrünung mit Moos ist dabei ebenso möglich wie das Pflanzen mehrere Meter hoher Bäume. Die meisten Blöcke haben eine offene Struktur, durch die die Wurzeln der Pflanzen hindurchwachsen. Dadurch entsteht ein Wurzeldickicht unterhalb der Wasseroberfläche. In diesen Zwischenräumen können Algen und andere Wasserpflanzen ideal gedeihen.
Es ist geplant, das Projekt auf andere internationale Standorte auszuweiten.