Pilotversuche mit sozio-ökologischem Mehrwert

Das deutsch-indische Start-up „Nunam“ baut drei E-Rikschas für den Einsatz auf Indiens Straßen. Das innovative Herzstück der E-Rikschas sind die gebrauchten Batteriemodule. Dabei handelt es sich um Batteriemodule aus der Audi e-tron-Testwagenflotte, die hier in den e-Rikschas ein zweites Leben bekommen.

23.08.2022 Lesezeit: 2 min

Geplant ist, die E-Rikschas  Mitte des Jahres 2023 in Indien an ausgewählte Pilotnutzerinnen zu übergeben. Neben den E-Rikschas baut Nunam für diese auch Ladestationen mit Second-Life-Stromspeichern. Die gebrauchten Module in den Ladestationen speichern tagsüber den erzeugten grünen Solarstrom zwischen, bis die E-Rikschas abends wieder von ihrem Einsatz zurückkommen und aufgeladen werden müssen.


Der Solarstrom für die Batteriemodule wird aus Solarpanels gewonnen, die auf den Dächern des örtlichen Projektpartners angebracht sind. So entsteht ein ausgeklügeltes Kreislaufsystem, das eine nachhaltige Mobilität garantiert: Zum einen werden die Batteriemodule für die stationären bzw. mobilen Stromspeicher zweitverwendet. Gegenüber Recycling hat diese Zweitverwendung den großen Vorteil, dass die Batteriezellen und -module nicht aufwändig in ihre Rohstoffe zerlegt werden müssen, um anschließend wieder energieintensiv neue Zellen zu produzieren. Zum anderen fließt Solar- statt Kohlestrom in die Ladestation für die E-Rikscha. Gerade in Indien bietet sich die Verwendung von Solarstrom an, da dort die globale Sonneneinstrahlung deutlich höher als in Europa ist.

Die E-Rikschas werden Frauen in Indien zur Verfügung gestellt, um Sie in Ihrer Geschäftstätigkeit weiter zu stärken, so können sie damit zukünftig ihre Waren selbst zum Markt transportieren. Bisher sind diese meist leider auf Zwischenhändler_innen angewiesen, die die Waren in die Stadt zum Markt oder Weiterverkauf bringen. Da die Zwischenhändler_innen über ihre monopolähnliche Stellung die Preise vorgeben können, sinken die Einnahmen der Produzent_innen. Gerade Frauen betrifft diese Problematik besonders, da sie in Indien für die Feldarbeit zuständig sind.
 
Um in dieser Situation neue Chancen zu bieten, erhalten die Frauen die E-Rikscha-Prototypen im Rahmen eines Pilotversuchs. Ziel ist es, dass Sie nach bestandener Führerscheinprüfung und individueller Fahreinweisung  in der Zukunft selbst ihre Waren zum Markt fahren können, um  diese dort zu verkaufen. So werden sie unabhängig von Zwischenhändlern und ihr finanzieller Ertrag kann wachsen. Langfristig haben sie so auch die Chance auf eine größere wirtschaftliche Autonomie.

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Ihr Audi Stiftung für Umwelt Team